Redaktion

Für diesen Begriff gibt es verschiedene Bedeutungen, jenen der Redaktion als personelle Einheit bei einem Medium und die des Verfassens von Informationen in einer guten, Leser/innen- und Hörer/innen-freundlichen Fassung und Form. Letzteres ist der Content dieses Textes. Wir sagen, worauf es beim Redigieren wirklich ankommt: Newswert und Relevanz, seriöse Recherche sowie empfängerorientierter Aufbau und Umfang. Hinweis: Lese auch die Abschnitte Medienmitteilungen und Werbetexte.

In jedem Unternehmen und in jeder Organisation sind Mitarbeitende oder die Texter der beauftragten Werbeagentur mit klassisch redaktionellen Aufgaben konfrontiert. Das können das Verfassen von Sitzungsprotokollen, Reden und Referate oder Texte für den Geschäftsbericht, die Website, die Firmenzeitschrift sein.

Egal wofür: Texte haben nicht die Aufgabe zu langweilen oder Altbekanntes aufzuwärmen. Solche Texte sind Quälerei. Aufgabe redigierter guter Texte ist es Mehrwerte zu schaffen. Diese redaktionellen Mehrwerte entstehen entweder aus zuverlässigen Anleitungen (denke schon nur an Manuals!) oder News. News sind neues Wissen, also von hohem Wert.

Schreibe also nicht für dich, schreibe für die Leserschaft oder Hörerschaft. Weil du dank guter und vertiefter Recherche gegenüber den Leser/innen und Zuhörer/innen einen grossen Vorsprung hast, musst du sie klar und behutsam ans Thema heranführen.

Wecke das Interesse mit einer zügigen, überraschenden Headline. Das kann durchaus auch ein intelligentes Zitat sein, welches im Rahmen der Recherche oder des Protokollierens gefallen ist.

Der Headline folgt von Vorteil immer eine Kurzzusammenfassung, in einem Pressetext ist dies der Lead, in einem Referat oder Tonbeitrag der Teaser oder die Affiche. Dort steht ohne in Details zu gehen das Wesentliche – auch das befeuert die Neugier der Lesenden oder Hörenden.

Der Fliesstext folgt im Sinne guten Story tellings den allgemeinen Regeln:

  • Um wen oder was geht es?
  • Was ist neu?
  • Wann?
  • Wo?
  • Wie?

Eventuell gehst du auch aufs Warum und die Quelle ein.

Redaktionelle Fläche und die Zeit der Lesenden und Hörenden ist wertvoll, ergo darf sie nicht vergeudet werden. Gutes Redigieren bedeutet maximale Reduktion aufs Wesentliche, das aber packend und erlebbar (damit gewann der Journalist und Autor Ernest Hemingway 1953 die höchste journalistische Auszeichnung, den Pulitzer-Preis und 1954 die höchste Schriftsteller-Auszeichnung, den Literaturnobelpreis) sowie das Vorbereiten des geeigneten, guten Bildmaterials: Fotos, Illustrationen und Grafiken/Statistiken usw.

Gibt es eine Regel für die richtige Länge von Beiträgen?
Ja, es gibt deren drei:

  1. Der Text hält sich (inklusive Bildmaterial) an die vorgegebene Fläche im Medium oder, bei einer Rede, ans Zeitbudget. (Es ist einfacher und produktiver in ein Layout zu schreiben als einfach drauflos.)
  2. 50:50 – Bild und Text sollten sich den Raum etwa hälftig teilen (Headline und Fotolegenden sind der Bildfläche zuzurechnen).
  3. Sobald der Beitrag langweilt, ist er zu lang.

Google Suche, SEO

Und noch etwas zur Redaktion von Web-Contents: Google sucht nach Texten, nicht Bildern. Wer also Google- bzw. SEO-relevante Texte verfasst, muss explizit nicht so kurz als irgendmöglich schreiben – ausführliche Website-Texte sind fürs Ranking mitentscheidend. Allerdings sollen diese Texte auch authentisch, eigenständig sein: Kopien von bestehenden Web-Texten werden von den Suchmaschinen erkannt. Deshalb heisst es auch hier: Wer Erfolg will, muss sich Mühe geben.


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